Maykil Yokhanna, der eine lebenslange Haftstrafe für den Mord an der 12-jährigen Adriana verbüßt, versucht, sein Verfahren wieder aufnehmen zu lassen. Schweden hindert jedoch systematisch Gefangene daran, ihre grundlegenden Rechte auf ein faires Verfahren und Zugang zu rechtlicher Hilfe auszuüben, wie der Fall Yokhanna zeigt. „Ich habe noch nie erlebt, dass mir verboten wurde, mit einem Mandanten über die Wiederaufnahme eines Verfahrens zu sprechen“, sagt sein Anwalt Björn Hurtig.
Verhinderung des Kontakts mit dem Anwalt
Yokhanna bat am 25. Mai seinen Anwalt Björn Hurtig um eine Beratung zur Wiederaufnahme des Verfahrens. Kriminalvården lehnte dieses Gespräch mit der Begründung ab, dass es keine ausreichenden Gründe für einen solchen Kontakt gebe, da derzeit kein Verfahren oder Aktenzeichen für ein laufendes Gerichtsverfahren vorliege.
Yokhanna, der seine Strafe im Gefängnis Kumla verbüßt, behauptet, dass das Gefängnis bewertet habe, dass er den Kontakt mit seinem Anwalt per Brief abwickeln könnte. Die gleiche Einschätzung traf auch die Zentrale der Kriminalvården nach seiner Berufung gegen die Entscheidung.
Neue Umstände
Ein weiterer Anwalt von Yokhanna, Hampus Wikerstål, versuchte ebenfalls erfolglos, ihn im Gefängnis zu kontaktieren. „Laut meinem Anwalt sind neue Umstände ans Licht gekommen, die einen Grund für die Wiederaufnahme des Verfahrens darstellen könnten,“ schreibt Yokhanna in seiner Beschwerde an den Ombudsmann.
Eingeschränkte Kommunikation
Anwalt Björn Hurtig ist überrascht, dass ihm der Kontakt mit seinem Mandanten nicht gestattet wurde. „Ich glaube, sie verstehen sehr wenig darüber, wie die Kommunikation zwischen einem Anwalt und einem Mandanten funktioniert, wenn sie denken, dass man einen Antrag auf Wiederaufnahme des Verfahrens per Brief beginnen kann,“ sagt Hurtig. Er fügt hinzu, dass es notwendig ist, dass der Mandant mit dem Anwalt sprechen kann, um den Fall richtig zu erklären und eine Meinung zu bilden.
Brutale Verletzung grundlegender Rechte
Schweden verletzt durch dieses Vorgehen brutal grundlegende Menschenrechte der Gefangenen auf ein faires Verfahren und Zugang zu rechtlicher Hilfe. Dieser Fall ist nicht einzigartig und zeigt ein breiteres Muster systematischer Menschenrechtsverletzungen gegenüber inhaftierten Personen in Schweden.
Die Zeitung Aftonbladet kontaktierte die schwedische Strafvollzugsbehörde, die erklärte, dass sie laufende Fälle vor dem Ombudsmann nicht kommentieren dürfe.
Der Fall von Maykil Yokhanna weist auf tiefere systemische Probleme hin und zeigt die Notwendigkeit umfassender Reformen auf, um Gerechtigkeit und den Schutz grundlegender Rechte für alle Gefangenen in Schweden zu gewährleisten.